Die Erwachsenentaufe
Auch Erwachsene, die ungetauft sind, können die Taufe empfangen.
Es kann vielfältige Gründe haben, warum ein Mensch nicht schon als Kind getauft wurde und im Erwachsenenalter nach dem Glauben und nach der Taufe fragt. Für den Empfang des Taufsakramentes ist das Alter nicht entscheidend. Vielmehr kommt es darauf an, Jesus Christus kennenzulernen und sein Beispiel nachahmen zu wollen, indem man versucht, ein christliches Leben zu führen, das von der Gottes- und Nächstenliebe geprägt sein soll.
Auch in diesem Fall führt der Weg zur Taufe über das Pfarramt, wo der Taufbewerber mit dem Pfarrer einen Gesprächstermin vereinbart. Anders als bei der Kindertaufe bekennt der erwachsene Taufbewerber bei der Taufe selber seinen Glauben. Dazu muss er ihn freilich zuerst gut kennengelernt haben. Aus diesem Grund nimmt die Vorbereitung auf die Erwachsenentaufe längere Zeit in Anspruch. In den Pfarreien wird die Vorbereitungszeit unterschiedlich gehandhabt. Sie wird individuell festgelegt und beträgt in der Regel etwa ein Jahr. Neben dem intensiven Miterleben eines vollen Kirchenjahres umfasst die Vorbereitung auch mehrere Gespräche mit dem Pfarrer, in denen sich der Taufbewerber mit der Person Jesu Christi und dem Glauben an ihn auseinandersetzt, bevor er sich bei seiner Taufe erstmals öffentlich zu ihm bekennt.
"Umtaufen" = Konversion
Jeder Mensch kann die Taufe nur ein einziges Mal empfangen.
Wenn er die Konfession wechselt, z.B. evangelisch getauft wurde und sich nun dem katholischen Glauben zuwenden möchte (lateinisch convertere = sich hinwenden), wird er nicht nochmal getauft. Es ist seit langem Konsens, dass das Sakrament gegenseitig anerkannt wird, wenn es in der rechten Weise gespendet wurde, d.h. mit Wasser und mit der Taufformel, die Gott in seiner Dreifaltigkeit bekennt.
Anlaufstelle für eine Konversion ist das Pfarramt. Nach einem ersten klärenden Gespräch mit dem Pfarrer zu den Gründen des Konfessionswechsels, muss ein Zeitplan festgelegt werden. Bis zur Aufnahme in die volle Gemeinschaft der Katholischen Kirche ist Gelegenheit, sich mit dem katholischen Glauben näher zu befassen. Auch der staatliche Austritt aus der bisherigen Religionsgemeinschaft muss in dieser Zeit erklärt werden.
Die Konversion findet im Rahmen einer liturgischen Feier (in großem oder kleinen Rahmen) statt. Während dieses Gottesdienstes empfängt der Konvertit das Sakrament der Eucharistie und, falls sie in der bisherigen Gemeinschaft nicht schon gespendet wurde, auch die Firmung.