Die meisten Menschen haben das Bedürfnis, sich allen Müll von der Seele zu reden. Davon zeugen schon allein die Fernseh-Talkshows am Nachmittag. Das Gewissen funktioniert. Wer aber sein Gewissen nicht vor Millionen von Zuschauern und zu deren voyeuristischer Freude erleichtern will, der kann es im Beichtstuhl anonym und unter dem unverbrüchlichen Siegel des Beichtgeheimnisses tun.
Deshalb zurück zu unserer Frage: was ist eigentlich Sünde? - Das Wort selber kommt von absondern, sich ausschließen von der Gemeinschaft mit Gott. So wie das Licht die Dunkelheit vertreibt, so kann sich die Sünde angesichts der Heiligkeit Gottes nicht halten. Es gibt nur ein Entweder-Oder: Entweder hell oder dunkel, entweder mit Gott oder mit der Sünde.
Allgemein gefasst lässt sich mit dem Katechismus sagen:
"Eine Sünde begeht, wer Gottes Gebot mit Wissen und Willen übertritt."
Der Mensch entscheidet sich freiwillig und bewusst dazu, die Liebe Gottes zu missachten, im Umgang mit sich selber, im Umgang mit den anderen und im Umgang mit Gott. Die konkretere Fassung muss jedem selbst überlassen bleiben und ist die Aufgabe der persönlichen Vorbereitung auf die Beichte. Die bereits erwähnten Gewissensspiegel geben dazu Hilfestellung, und auch der Priester im Beichtstuhl ist gerne bereit, zu einer guten Beichte zu verhelfen.