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16.09.2024

Pfarrwallfahrt nach Wemding zur Wallfahrtskirche Maria Brünnlein und Nördlingen

Die Pfarrei St. Martin machte sich am Samstag, den 14.9.2024 auf zu einer Pfarrwallfahrt nach Wemding zur Wallfahrtskirche Maria Brünnlein und nach Nördlingen.

In der Wallfahrtskirche Maria Brünnlein in Wemding wurden wir von Pfarrer Norbert Traub begrüßt. In seiner Kirchenführung verstand er es ausgezeichnet, die Geschichte der Wallfahrtskirche, den Volksglauben und die Kunst der Rokokozeit und ihre Intention kurzweilig und mit Schalk vorzubringen.

Ein junger Mann namens Franz Forell hat 1680 eine Marienfigur aus Rom mitgebracht. Zunächst entwickelte sich das Forellische Anwesen zu einer privaten Wallfahrtsstätte - sehr zum Leidwesen des Stadtpfarrers. Er holte das Marienbild kurzerhand in den Pfarrhof, - wo es zunächst in Vergessenheit geriet.
12 Jahre später, 1692 war der Wemdinger Mittagsprediger Reinhard Köhler auf dem Heimweg von einer nächtlichen Sakramentsspendung, als ihm plötzlich am Schillerbrünnlein, einer Wassersammelstelle unterhalb der Quelle, eine Art unsichtbare Wand den Weg versperrte. Voller Angst legte er das Gelübde ab, an jener Stelle eine Kapelle für das vergessene Marienbildnis zu bauen. Der Weg war sofort frei und der Priester löste sein Versprechen ein, eine Kapelle wurde gebaut.
Für 1725 wird das nächste wundersame Vorkommnis berichtet, einige Personen haben beobachtet wie das Maria Bildnis seinen Blick ändert und auf den Ort Wemding blickt. Eine neue, größere Kirche wird notwendig. 1748 wird der Grundstein gelegt, ein großer Plan, eine Vision wird erstellt. Streitigkeiten und Geldmangel verzögern, wie üblich, die Fertigstellung.

1782 wird die Kirche geweiht. Nach dem Plan von damals, ist sie heute noch immer nicht fertiggestellt (was wohl kaum ein Besucher merken wird). Als Rokokokirche ist sie sehr vielfältig ausgestattet, alles zum Lob und Preis von Gott. Die Deckengemälde lassen uns mit und durch Maria in den Himmel schauen.

Die Kirche wurde 1998 von Papst Johannes Paul II. zur Basilika minor erhoben.

Etwas Besonderes ist der Brunnen-Altar mit dem Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Wemding in der Wallfahrtsbasilika. Zu ihren Füßen fließt frisches Quellwasser. In Erinnerung an die beiden Augenwenden benetzen die Gläubigen ihre Augen mit diesem Wasser und vertrauen auf die Fürsprache der Gottesmutter. Wie das Weihwasser soll auch dieses Wasser uns an das Sakrament der Taufe erinnern.

In der Wallfahrtskirche feierten wir gemeinsam einen Gottesdienst.

Nach dem Mittagessen in Öttingen im Gasthaus Zur Post ging es weiter nach Nördlingen, - im Mittelalter und in der frühen Neuzeit eine freie Reichs- und Handelsstadt an sich kreuzenden Handelswegen. Pest, Hexenverfolgung, Reformation und der 30-jährige Krieg haben tiefe Spuren in Nördlingen hinterlassen.

Der dreißigjährige Krieg und die Verlagerung der Handelsrouten verursachte wirtschaftlichen Bedeutungsverlust, trug aber gleichzeitig dazu bei, dass das  mittelalterliche Stadtbild einschließlich der vollständigen und begehbaren Stadtmauer erhalten blieb. Mitten im Zentrum am Marktplatz liegt die evangelische St. Georgs-Kirche. Momentan laufen umfangreiche Restaurationen, viele Kunstwerke sind nicht an ihrem Platz. Nichts desto trotz konnte uns die Führerin einiges erzählen über Nördlingen, deren Einwohner, ihre Geschichte und ihren Glauben.

Nach der Führung gab es Zeit für einen Bummel durch die Gassen der Altstadt oder den Besuch der Stadtmauer.

Zum Abschluss trafen wir uns in der Katholischen Pfarrkirche St. Salvator. Anlass für den Bau der Kirche war das Hostienwunder. Die Messerin erzählte uns die Geschichte und zeigte uns eine Bildtafel in der Kirche. Die wundersame Hostie (weiß mit schwarzem Rand) ist leider unter Verschluss.

Und hier ist die Geschichte: Ein Priester will 1381 einem kranken Mann in Anwesenheit zahlreicher Gläubigen die Krankenkommunion reichen, doch der Fußboden gibt nach und alle stürzen in den Keller. Auch die geweihten Hostien werden über den Boden verstreut. Bei der Suchaktion wurden alle geweihten Hostien gefunden, bis auf eine. Um diese vor Frevel zu schützen, zündet man das Haus an. In der Asche des Hauses findet man nun die unversehrte Hostie. Zunächst wurde eine Kapelle zu Ehren „ Corpus Christi“ errichtet, später folgte eine Wallfahrtskirche mit Kloster. Mit der Reformation wird das Kloster aufgelöst und das Gebäude einer profanen Nutzung zugeführt. 1802 wird Nördlingen bayerisch, König Max I setzt durch, dass die Gebäude der in Gründung befindlichen katholischen Gemeinde in Nördlingen überlassen werden.

Mit einer Andacht schlossen wir unseren Ausflug ab, wir dankten für die Gemeinschaft in der Gruppe, die Gemeinschaft in der Eucharistie und der Gemeinschaft mit den Heiligen und der Kirche.

Fotos: Clemens und Ursula Forster

Termine im Dekanat Neumarkt

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Dienstag, 23. Juli
Donnerstag, 19. September
12.00 Uhr
Thierhaupten: Fahrt zum Klostermühlenmuseum
Ort: Abfahrt Kirche St. Martin, Ingolstadt-Mailing, Pfingstrosenstr. 1,
14.00 Uhr
18.15 Uhr
Freitag, 20. September
19.30 Uhr
Samstag, 21. September
09.30 Uhr
09.30 Uhr
10.00 Uhr
19.00 Uhr
Orgel-Schnupperabend
Ort: Katholisches Pfarramt Dietkirchen, St. Stephanus Weickenhofer Straße 4, 92355 Velburg (Oberwiesenacker)

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